Wir bilden Bayern - seit über hundert Jahren
Wie wichtig eine geordnete Verwaltung ist, merkt man immer dann, wenn das Leben aus den Fugen gerät. Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg war so eine Zeit – die Staatsordnung und das tägliche Leben mussten sich neu finden. Dazu braucht man die richtigen Menschen an den richtigen Stellen. Am 1. November 1920 ruft die Bayerische Gemeindebeamtenkammer eine Fachabteilung ins Leben. Diese hat den Auftrag, die Aus- und Weiterbildung der Staatsdiener zu zentralisieren und zu vereinheitlichen. Im Jahr 1926 wird sie als selbstständige Einrichtung weitergeführt und in Bayerische Verwaltungsschule umbenannt.
Seit dem ersten Tag sorgt die Bayerische Verwaltungsschule dafür, dass den Bürgern bei Staat und Kommunen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Immer wieder hat die BVS ihr Angebot an die Bedürfnisse der Zeit angepasst. Aktuell sind das etwa Fragen rund um die Digitalisierung der Verwaltung.
Egal welche Neuerung in der Verwaltung ansteht – die BVS begleitet den öffentlichen Dienst dabei als starker Partner. Gehen Sie mit uns auf Zeitreise und erleben Sie wichtige Stationen in der Geschichte der BVS in unserem Zeitstrahl.
Unsere Geschichte in Bildern
2000er
Im 21. Jahrhundert setzt die BVS ihren Weg zum modernen Ausbildungsdienstleister fort. 2003 werden die Aus- und Fortbildungsstätten in Bildungszentren umbenannt. Bestehende Bildungszentren wie Holzhausen und Lauingen (Bild) werden ausgebaut und saniert. Dort wird nach besonders lerngerechten Ernährungsleitlinien gekocht. 2016 entsteht mit Nürnberg das fünfte BVS-Bildungszentrum in Bayern. Die Lehrräume sind mit moderner Technik ausgestattet und die Lehrpläne werden durch digitale Angebote wie Podcasts, Erklärvideos und der Lernplattform Moodle erweitert.
1996
Auch die Verwaltung einer Verwaltungsschule muss gewährleistet sein. Die Suche nach einem Bürogebäude für die Zentralverwaltung der BVS gestaltete sich im dicht besiedelten München jedoch lange Zeit schwierig. Bis 1982 ist sie auf drei Büros in der Stadt verteilt. Dann gibt es die ersten gemeinsamen (gemieteten) Büroräume in der Leopoldstraße 7. 1996 erfolgt der Umzug in die heutige Geschäftsstelle in der Ridlerstraße 75.
1990
Die Arbeitswelt taucht mit Einführung von Computern langsam in das digitale Zeitalter ein. Der Arbeitsalltag verändert sich einmal mehr. Die BVS reagiert mit Einführung einer ersten "PC-Software-Börse", aus der sich in den nächsten Jahren "BVS-Computertage" entwickeln. Hier: Aufnahme aus einem BVS-Computerlehrgang, 1992.
1990 - 1993
Jahrzehntelang ist die innerdeutsche Teilung u.a. Teil in Ausbildungskursen, ab 1989 gehört sie der Vergangenheit an. Hier ein Bild aus Lehraufnahmen aus den 1980ern. Mit dem Fall der Berliner Mauer ist Deutschland wiedervereinigt. Doch die neuen Bundesländer stehen vor gewaltigen Aufbauprojekten. Auch hierbei übernimmt die BVS eine wichtige Aufgabe: Bis 1993 nehmen mehr als 18.000 Personen aus Sachsen und Thüringen an Kursen zur demokratischen Verwaltung teil.
1984
Von Würzburg bis Rosenheim: Bis 1984 hat die BVS in allen Regierungsbezirken Bayerns Ortslehrgänge eingerichtet. Diese dezentrale Organisation des Lehrgangsbetrieb prägt die BVS bis heute.
1970er
Die 1970er Jahre sind eine Umbruchszeit: Das Wirtschaftswachstum bekommt mit der Ölkrise 1973 einen erheblichen Dämpfer. Und auch die BVS befindet sich im Umbruch: Es wird eine neue Führungsstruktur eingeführt und 1973 der erste hauptamtliche Lehrer eingestellt. Das Lehrangebot wird auf den Verwaltungsbereich beschränkt. Die Ausbildung für kommunale Polizeibeamte (Bild) wird 1975 und für Sparkassenmitarbeiter 1982 abgegeben.<o:p></o:p>
1968
Der Filmprojektor in diesem Klassenraum von 1964 deutet es an: Das Lehrangebot und die Lehrmittel der BVS passen sich stets der Zeit an. Die Lehrwelt wird langsam multimedial. Währenddessen verändert sich auch die Arbeitswelt außerhalb des Seminarraums: Automatisierung und Technisierung treten ihren Siegeszug an. Auch hierauf reagiert die BVS mit der Einrichtung erster "Einweisungslehrgänge für Verwaltungsautomation" 1968.
1949 - 1963
Nach dem verlorenen Krieg geben Währungsreform und Gründung der BRD neue Impulse für die Wirtschaft. Die Welt staunt über das deutsche Wirtschaftswunder. Auch die BVS profitiert: Es herrscht Vollbeschäftigung, die Kurse sind ausgebucht und die Teilnehmerzahlen wachsen. Die Ausbildungsstätte in Holzhausen wird erworben und mehrfach erweitert.
1945
Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg. Deutschland wird von den Siegermächten besetzt. Die Alliierten verbieten den Deutschen Gemeindetag, wodurch die BVS ihren Träger verliert. Damit endet auch vorläufig die Geschäftstätigkeit der BVS. Noch 1945 wird sie auf neuer rechtlicher Grundlage neugegründet. Die ersten Lehrgänge finden noch im Dezember 1945 in dem als Ausbildungsstätte gemieteten Kloster in Utting a. A.
1933
Nach krisengeplagten Weimarer Jahren versprechen die Nationalsozialisten Brot und Arbeit. 1933 wird Adolf Hitler Reichskanzler. Das öffentliche und private Leben wird gleichgeschaltet, Beamte müssen fortan ihren Eid auf Adolf Hitler leisten und die Bayerische Gemeindebeamtenkammer wird aufgelöst. Die BVS bleibt erhalten und wird dem Deutschen Gemeindetag angegliedert.
1926
Die neue Einrichtung wird angenommen und die Kurse sind regelmäßig gut besucht. Um den Lehrcharakter der Fachbildungsabteilung noch besser herauszustellen, wird sie in Bayerische Verwaltungsschule umbenannt.
1920
Allmählich werden die Beamten-Aus- und Weiterbildungen zentralisiert. Um das besser zu organisieren richtet die Gemeindebeamtenkammer eine Fachbildungsabteilung ein - die Geburtsstunde der späteren Bayerischen Verwaltungsschule. Die Kursangebote sind in den Anfangsjahren noch im Aufbau und wachsen in den folgenden Jahren kontinuierlich.
1919
Es sind unruhige Zeiten: Deutschland hat den Ersten Weltkrieg verloren. Die Monarchie ist zusammengebrochen. Doch der Übergang zur Demokratie muss erst noch gemeistert werden. Um die Auslegung der neuen Staatsform herrschen Meinungsverschiedenheiten. Kundgebungen, wie hier auf der Münchener Theresienwiese, münden oftmals in gewalttätigen Auseinandersetzungen und Straßenkämpfen. Der Staat muss reagieren, auch um langfristig für eine öffentliche Ordnung zu sorgen. Aus diesem Grund wird am 29. Februar 1919 die Bayerische Gemeindebeamtenkammer geschaffen, die eine einheitliche Ausbildung der zukünftigen Staatsdiener - auf denen schließlich die Demokratie fußen wird - garantiert.